Bündelung der Kräfte in Emsbüren

Ältere und pflegebedürftige Menschen möchten möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Mit einem neuen Bauprojekt gemeinwohlorientierter Einrichtungen soll das Pflege- und Betreuungsangebot in Emsbüren für die Zukunft erweitert und an die veränderten Bedürfnisse der Gesellschaft angepasst werden.

„Das Altenhilfenetzwerk in Emsbüren funktioniert“, erklärt Ansgar Veer, Geschäftsführer der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft. Bereits seit Jahrzehnten bestehe eine gute Zusammenarbeit zwischen ambulanter Pflege der Caritas Sozialstation Emsbüren, teilstationärer Pflege des Hauses Ludgeri sowie stationärer Pflege und Betreutem Wohnen des Elisabeth Hauses in Trägerschaft der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen. „Dieses Netzwerk wurde in gemeinsamer Anstrengung mit der Kirchengemeinde, der politischen Gemeinde und ehrenamtlich tätigen Personen stetig weiterentwickelt. Die derzeitigen Pflegeangebote sind alle zentral im Ortskern gelegen und stehen somit in räumlicher Nähe zueinander“, erläutert Stephan Schwegmann, Pastor der Kirchengemeinde St. Andreas, die Ausgangssituation für das Projekt.


Attraktives Lebensumfeld für Jung und Alt in Planung

Das Senioren- und Pflegeheim Elisabeth Haus, das Betreute Wohnen und das Haus Ludgeri sind seit Jahren voll ausgelastet - mit Wartelisten. In der Zukunft wird u.a. der demografische und gesellschaftliche Wandel den Bedarf weiter erhöhen. Hinzu kommt eine positive Bevölkerungsentwicklung in Emsbüren, wodurch gleichzeitig der Bedarf an Einrichtungen der Kinderbetreuung steigt. Ziel ist es daher, mit dem neuen Projekt Jung und Alt zu verbinden und einen ganzheitlichen, generationsübergreifenden Lebensraum zu schaffen. Bereits im Bau durch die Gemeinde Emsbüren befindet sich ein Kindergarten in unmittelbarer Nähe zum Elisabeth Haus, mit voraussichtlich zwei Regelgruppen und drei Krippen. In direkter Nachbarschaft wird ein neuer Gebäudekomplex der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft entstehen, in den die Tagespflege und das Betreute Wohnen einziehen. Im Erdgeschoss soll die Tagespflege mit 20 Plätzen untergebracht werden - in Ergänzung zu den bereits bestehenden 20 ambulanten Betreuungsplätzen im Haus Ludgeri - und im Obergeschoss das Betreute Wohnen mit zwölf Wohnungen. Den Mittelpunkt des Gebäudes bilden ein Wintergarten und eine Sonnenterrasse, die gemeinsam genutzt werden können. Ebenfalls mit einer Außenstelle integriert wird das Christophorus-Werk Lingen. An das Quartiersbüro können sich Menschen mit Behinderung wenden, die eine Beratung oder Begleitung bei der Arbeit, beim Wohnen oder in der Freizeit benötigen - alles zentral und wohnortnah.

Bündelung und Erweiterung des bestehenden Netzwerkes

Die neuen Angebote werden somit nicht parallel geschaffen, sondern gebündelt und bedarfsgerecht in die bereits bestehende Struktur eingebunden - eine sogenannte Quartierslösung. Der Wunsch älterer und pflegebedürftiger Menschen der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wird dabei in besonderer Weise berücksichtigt. Die Vernetzung ermöglicht ihnen, möglichst lange im gewohnten Umfeld bleiben zu können - mithilfe von Unterstützungsleistungen und einem Miteinander der Generationen. Durch das Projekt wird das bisherige Netzwerk gestärkt und für die Zukunft ausgebaut. Die Verbesserung der Infrastruktur wird sich nicht nur positiv auf die soziale und kulturelle Entwicklung des Ortes auswirken, sondern auch auf die wirtschaftliche - etwa durch Schaffung von Arbeitsplätzen.


Bauprojekt Emsbüren

BU: Die Vertreter der Gemeinde Emsbüren, der Kirchengemeinde St. Andreas, der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft, des Hauses Ludgeri und des Christophorus-Werkes vor dem bereits im Bau befindlichen Kindergarten.

Foto: St. Bonifatius Hospitalgesellschaft