Einsatzbericht - Hochwasser in Emsbüren
Auch das Gemeindegebiet Ems büren blieb nicht von den Hochwasserereignissen verschont. Bereits an Heiligabend wurden unsere Einsatzkräfte zu den ersten hochwasserbedingten Einsätzen gerufen. Dieser Einsatz war jedoch nur der Beginn einer Reihe von Einsätzen, die sich über die gesamten Feier- und Urlaubstage erstreckten. In den folgenden Tagen wurden unsere Einsatzkräfte zu zahlreichen Einsätzen gerufen.
Mit dem Anstieg des Pegels begannen die ersten Erkundungen entlang der Ems, um besonders betroffene Gebiete zu identifizieren und den Handlungsbedarf zu analysieren. Am 25.12.2023 wurde dann der Krisenstab der Gemeinde Emsbüren für außergewöhnliche Ereignisse (SAE), bestehend aus Gemeindeverwaltung, Feuerwehr Emsbüren und DRK Elbergen und Bürgermeister Markus Silies einberufen, um weitere Maßnahmen zu koordinieren, organisieren und sich aufgrund des stark ansteigenden Wasserpegels auf notwendige Maßnahmen vorzubereiten und ein Bürgertelefon eingerichtet. Zusätzlich wurden weitere Messstellen eingerichtet, um ein genaueres Bild der Situation zu erhalten.
Aufgrund der steigenden Zahl von Einsätzen wurde am 26.12.2023 um 9:00 Uhr eine Koordinationsstelle in unserem Feuerwehrhaus eingerichtet, um die Leitstelle Ems-Vechte zu entlasten und unsere Einsätze selbständig zu koordinieren. Der Krisenstab tagte erneut, um die Lage neu zu bewerten, an welcher sich auch Fachberater der Stadtwerke Schüttorf – Emsbüren und des Wasserverbandes Lingener Land beteiligten. Durch die eingerichteten Messstellen konnte eine Pegelerhöhung von 1,5 cm pro Stunde festgestellt werden. Kurz darauf wurde ein Vollalarm ausgelöst, um die hochwasserbedingten Einsätze zu bewältigen. Am zweiten Weihnachtstag waren über 120 Einsatzkräfte in Emsbüren im Einsatz, um die betroffenen Gebiete zu überwachen, zahlreiche Einsätze durchzuführen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Gemeinsam mit den Feuerwehren aus Bawinkel und Lünne wurden am Bauhof Emsbüren mehr als 3000 Sandsäcke gefüllt, um den steigenden Wassermassen entgegenzuwirken. Zusätzlich wurden 2000 gefüllte Sandsäcke über den Landkreis Emsland angefordert. Besonders tief gelegene Bereiche waren stark betroffen, daher musste an einigen Stellen der Strom vorsorglich abgestellt und Stromverteilerkästen gesichert werden. Die Evakuierung der Straßen "Zum Busch" und "Listruper Emswehr" am zweiten Weihnachtstag erforderte besondere Aufmerksamkeit, um die Bewohner vor der drohenden Isolation durch die Wassermassen zu schützen. Dank der Unterstützung der Firma Emsflower, des Elisabeth Hauses und der Eheleute Ludger und Rita Kock konnten weitere Personen kurzfristig in Notunterkünften vorübergehend untergebracht werden.
Auch in der Siedlung rund um die Straße "Im Rehwinkel" bestand mit zunehmendem Pegelstand Gefahr. Um ein Überlaufen des Damms und mögliche Schäden in der Siedlung zu verhindern, wurden auch hier Stromverteilerkästen gesichert. Neben der Bewältigung akuter Notfälle wurden vorsorgliche Warnungen an betroffene Gebiete herausgegeben und Informationen über temporäre Stromabschaltungen kommuniziert. Im Bereich rund um "Im Rehwinkel" waren über 70 Einwohner von der Evakuierung bedroht.
Am 27.12.2023 war eine Evakuierung in Teilen von Gleesen (Feriengebiet) noch nicht ausgeschlossen. Der Krisenstab kam erneut zusammen, um die Lage zu bewerten. Durch Informationen von betroffenen Bürgern stellte sich heraus, dass bereits Wasser trotz unserer Maßnahmen an einer tiefergelegenen Stelle über den Damm geflossen war und eine akute Bedrohung für die Anwohner im Feriengebiet rund um die Straße "Im Rehwinkel" bestand. Daher wurde in diesem Bereich der Strom abgestellt und die Bewohner evakuiert. In Zusammenarbeit mit der DLRG Emsbüren wurde an der Schwachstelle ein Damm mit Sandsäcken und Radladern errichtet, um ein weiteres Eindringen des Wassers in die Siedlung und mögliche weitere Schäden zu verhindern. Insgesamt wurden Unterkünfte für 28 Personen von der Gemeinde Emsbüren bereitgestellt. An den Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen waren bis zu 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr Emsbüren, der DLRG und des DRK beteiligt. Zusätzlich waren 40 Einsatzkräfte aus Schüttorf, Lünne, Lohne, Wietmarschen sowie die Polizei Emsland im Einsatz.
Am 28. Dezember 2023 versammelte sich erneut der Krisenstab, um die jüngsten Entwicklungen zu erörtern. Die vergangene Nacht brachte eine leichte Absenkung des Pegels um 8-10 cm mit sich, was auf eine erste Entspannung der Hochwassersituation hindeutete. Dennoch blieben weiterhin Herausforderungen bestehen, insbesondere aufgrund des anhaltenden kräftigen Westwinds, der das Wasser gegen die Ufer presste und somit zusätzliche Schwierigkeiten bei der Hochwasserabwehr verursachte. Die Lage blieb unverändert angespannt, was die erneute Ausrufung eines Vollalarms für die gesamte Feuerwehr erforderlich machte. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Sicherung und Erweiterung des bereits errichteten Damms im Feriengebiet Gleesen, wo die Wasserstände weiterhin kritisch waren. Externe Kräfte, darunter die Feuerwehr Schüttorf, die Feuerwehr Lünne, die DLRG OG Emsbüren und die Werkfeuerwehr der H&R ChemPharm, wurden im Laufe des Vormittags hinzugezogen und setzten Drohnen zur Erkundung und Dokumentation ein.
In Elbergen stellte sich das Problem, dass die Bahnunterführung (L40) unter dem Niveau der Ems lag, was zu einem Rückstau von Abwasser aus der Kanalisation führte. Gemeinsam mit dem Bauhof Emsbüren wurde daher eine provisorische Dauerentwässerung eingerichtet, um die Durchfahrbarkeit zu gewährleisten. Im Laufe des Tages stabilisierten sich die Pegelstände leicht, dennoch wurden präventive Maßnahmen ergriffen, darunter die Errichtung eines 120 Meter langen Damms in Gleesen im Feriengebiet.
Der folgende Tag zeigte leichte Anzeichen der Entspannung der Lage in Emsbüren. In der vergangenen Nacht fiel der Pegelstand der Ems erstmals um 9 Zentimeter, was auf eine leichte Entspannung der Hochwassersituation hindeutete. Trotzdem hielt der in Gleesen errichtete Damm stand und es wurden keine neuen Leckstellen oder Brüche entdeckt. Die Feuerwehr war weiterhin im Einsatz, um überschwemmte Keller leerzupumpen und eine mögliche Wiederherstellung des Stroms in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken zu ermöglichen.